2020: Flüchtlingswelle hat Silly erreicht

Bereits über 600 Menschen in Viernheims Partnerdepartement eingetroffen

Seit einigen Jahren ist insbesondere der Norden und der Osten von Burkina Faso einer Vielzahl von  Terrorgruppen ausgesetzt. Anschläge auf private Hütten, Schulen, Krankenstationen und Polizeistationen sind an der Tagesordnung. Im Sahelgebiet wurden bereits über 1000 Schulen geschlossen. „Aktuell sind über 800.000 Menschen in Burkina Faso auf der Flucht“, beschreiben besorgt Bürgermeister Matthias Baaß und Klaus Hofmann vom Verein Focus e. V. die ernste Situation. „In einer ersten Welle sind bereits über 600 Binnenflüchtlinge aus dem Norden in Viernheims Partner-Landkreis Silly eingetroffen, das im Süden des Landes liegt.“

Judith Lipp, die 2. Vorsitzende des Vereins Focus, hebt hervor: „Der Großteil der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Untergebracht sind sie in Zelten. Die Menschen haben nur das wenige an Hab und Gut dabei, das sie am Körper tragen. Benötigt werden insbesondere Lebensmittel, Kleidung und medizinische Versorgung. Im Lager des Dorfes Yâ besteht ein dringender Bedarf an Wasser.“

Die Kommunalverwaltung in Silly ist sofort aktiv geworden. Aufgrund der ernsten Lage sind Bürgermeister Tebi Benao und 1. Stadtrat Kamou Konate an die kirchliche Hilfsorganisation OCADES herangetreten, das burkinische „Gegenstück“ zu Caritas Deutschland. OCADES hat bereits die Lieferungen von Lebensmittel und Kleidung eingeleitet. Inzwischen sind die Lager aber leer.

Auch in Viernheim ist man sehr besorgt. Judith Lipp und der Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik, Ousseini Ouedraogo, sind ständig mit den verantwortlichen Stellen in Silly in Kontakt, um weitere Informationen zur aktuellen Situation zu bekommen. Dabei stehen sie im ständigen Austausch mit Bürgermeister Baaß und den Vorstandsmitgliedern des Vereins Focus e. V.